die Künstlerin

Gelb in allen Schattierungen


"Here Comes The Sun" - Die Heidelberger Galerie Grewenig widmet sich der Farbe des Sommers


"[...] Viele Künstlerinnen und Künstler der Galerie begegnen dem Besucher wieder, aber es gibt auch zwei Neuzugänge, die gut in das Galeriekonzept passen [...] Die 1964 geborene Darmstädterin Sibylle M Rosenboom bevorzugt ebenfalls das Quadrat, stellt dieses in geometrische Beziehungen und schafft so beinah dreidimensionale Räume auf der Leinwand. Die formale Strenge ihrer Mischtechniken nutzt Farbe als architektonisches Vexierspiel zwischen Vorder- und Hintergrund. Auch sie passt wunderbar in das Programm der seit 1951 existierenden Heidelberger Galerie..."
Von Matthias Roth | Rhein-Neckar-Zeitung | Feuilleton | 17.07.2023


Ein interessanter Dreiklang


Galerie Sassen zeigt bewegliche Skulpturen und eigenwillige Malerei


"[…] Auch die 1964 geborene Darmstädterin setzt sich intensiv mit einem Thema auseinander. Vorherrschendes Motiv ist das Quadrat, dass sie auf überraschender Weise durch dekliniert. In Verbindung mit Linien und Farbfeldern entstehen verschachtelte, konstruktivistische Formen, die eine große haptische Qualität haben. Dabei treibt die Künstlerin ein Spiel mit der Wahrnehmung, je nachdem, wie sie grüne oder blaue Farbakkorde auf monochromen Grund aufbaut, wie sie das Blockhafte oder zarte Nuancen hervorhebt. 

„Man kann wunderbar mit diesen Bildern Leben und bekommt jeden Tag neue Impulse“, meint Luzia Sassen, die Sibylle Rosenboom neu ins Programm aufgenommen hat. Ein Gewinn […]"


Von Annette Schroeder | Rhein-Sieg | Kultur | 26.03.2021



Irreale Welten der Geometrie

 

Die Darmstädter Galerie C. Klein zeigt Ölgemälde und Aquarelle von Sibylle Rosenboom

 
"Darmstadt. Die Malerin Sibylle Rosenboom scheint ihren Theo van Doesburg (1883 bis 1931) gut studiert zu haben. Dieser Künstler, Mitglied der holländischen de Stijl-Gruppe, war zusammen mit Piet Mondrian auf der Suche nach einem radikalen Purismus in der Malerei und Namensgeber der Konkreten Kunst. Diese charakterisierte er so: 'Wir sprechen von abstrakter Kunst, weil nichts konkreter ist als eine Linie, eine Farbe, eine Fläche.'


Ein komplexes Liniengerüst überzieht das Bild


Aller drei Faktoren bedient sich seine "Urenkelin" Rosenboom ausgiebig, wie aktuell in der Darmstädter Galerie C. Klein zu sehen ist. Mittels Blei- oder Buntstift überzieht die Künstlerin den Bildträger mit einem komplexen Liniengerüst, dessen Grundeinheiten identisch große Quadrate sind. Wo diese sich überschneiden, entstehen neue Quadrate, längliche Rechtecke, ja sogar Dreiecke, Trapeze, unregelmäßige Vierecke, denn oft sind die Ecken der Quadrate durch Diagonalen verbunden.
 
Jede Menge Teilflächen also, die der exakt die Grenzen der Vorzeichnung wahrende Pinsel monochrom mit Farbe auffüllt, mal heller, mal dunkler, mal matt, mal glänzend. Doch führt nicht die Farbe dazu, dass die Ergebnisse unvermutet Raumtiefe entwickeln. Zu den Geraden und Diagonalen tritt auf vielen Zwickelflächen ein zart aufgeriebener Schatten. So dass man sich einem Architektur-Aufriss gegenüber wähnt, der mit seinem Gewirr von Überschneidungen und Faltungen, Aufklappungen und Absperrungen als Gebäudeentwurf einer polydimensionalen Welt durchgehen könnte: einem Escher im Geiste näher als de Stijl.
 
Ob Sibylle Rosenboom nun mit Ölfarbe auf Leinwand malt oder auf speziellem Papier aquarelliert - in einem Punkt trifft sie sich trotzdem wieder mit van Doesburg, der verkündete: "Der Mensch lebt nicht in der Konstruktion, sondern in der Atmosphäre, die durch die Oberfläche hervorgerufen wird." Ist es doch die Atmosphäre einer rätselhaften Irrealität der Bilder, dank derer die Malerin sich mit einem ordentlichen Schritt aus eher dekorativ-geometrischen Anfängen emanzipiert hat. [...]"
Von Dr. Roland Held | Darmstädter Echo | Kultur | 21.11.2018


Die Poesie der Geometrie in zahllosen Farbschichten


"Dötlingen [...] Das „Phänomen Farbe“ prägt das Schaffen von Sibylle Rosenboom grundlegend. Waren es die Farben, wie das Grün in der Regenzeit in Kenia, die sie intensiv inspirierten, interessierten sie später ganz besonders die Kontraste zarter Farbton-Akkorde. Dabei entdeckte sie, dass Linien eine wichtige Funktion haben, um Farben ihre Strahlkraft zu geben und den Kontrast aufzubauen. Aus den Linien wurden Formen, die immer weiter reduziert wurden und schließlich das Quadrat als ideale Ausdrucksmöglichkeit übrig blieb. Daraus entstanden sehenswerte Arbeiten, die im Tusculanum zu sehen sind. [...]"
Von NWZ Online | Nordwest Zeitung | Kunst | 16.04.2013


Aus der Eröffnungsrede "Farbfeldmalerei"


"Die unregelmäßigen Felder wirken wie architektonische Aufrisse, die in den leeren Raum hinein gebaut sind. Sie sind so miteinander verklammert, dass horizontale, vertikale und diagonale Ausrichtungen entstehen, welche einen klaren Rhythmus bewirken [...] Die Bilder atmen durch das In- und Miteinander der Farben und Formen: Zartheit, Leichtigkeit und Schwerelosigkeit. In diesem Zusammenhang kann man durchaus von der Poesie der Geometrie sprechen [...]"
Von Aloisia Föllmer | Kunsthistorikerin | Galerie der Volksbank Weinheim Kurpfalz | 08.05.2007 | Weinheim
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